Erstversorgung entscheidet bei der Notfallversorgung

26. September 2023: Landkreis knüpft ein enges Netz von Helfern bei medizinischen Notfällen

Die Versorgung medizinischer Notfälle steht in Deutschland auf drei Säulen: Nicht lebensbedrohliche Erkrankungen behandelt der ärztliche Notdienst. Bei akuter Lebensgefahr und starken Schmerzen kommen der Rettungsdienst und die Notaufnahmen der Krankenhäuser zum Einsatz.

Schlaganfall oder Herzinfarkt: Die ersten Minuten entscheiden

Gerade bei bestimmten Krankheitsbildern – wie u. a. Herzinfarkt oder Schlaganfall – spielt die Erstversorgung eine besondere Rolle für die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten. Je schneller die professionelle Hilfe vor Ort ist, umso besser sind auch die Heilungsaussichten. Im zweiten Schritt kommt es auf eine qualitätsvolle Behandlung in einer Klinik an.

Bei einem Notfall erfolgt die Auswahl der Klinik nicht nach regionalen Aspekten, sondern aufgrund freier Kapazitäten und des Krankheitsbildes. In welcher Klinik im Umkreis gibt es eine Spezialisierung? Wo ist die Patientin oder der Patient am besten aufgehoben?

Kurze Wege in der Region durch Klinikkooperationen

Die geplante Krankenhausreform in Deutschland führt voraussichtlich zu einer weiteren Spezialisierung aller Kliniken. Landrat Alexander Anetsberger, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken im Naturpark Altmühltal (KNA) ist, verfolgt die Entwicklungen genau: „Wir werden aufgrund der bislang vorliegenden Unterlagen nicht mehr jede Behandlung in den Häusern im Landkreis durchführen dürfen. Daher ist die Abstimmung in der Region besonders wichtig.“ Welche Leistungen können in Eichstätt oder Kösching angeboten werden? Bei welchen Behandlungen braucht man Partner in der Region? Das Ziel dieser Abstimmung ist eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung der Menschen im Landkreis. Das ist besser, als bis nach Dachau oder gar nach München fahren zu müssen.

Rettungsdienste und Kliniken arbeiten eng zusammen

Im Landkreis sind demnach zwei Komponenten wichtig: eine flächendeckende Verteilung der Rettungsdienste, Notärzte und Helfer Vor Ort (HVO) / FirstResponder (FR) für kurze Einsatzwege bei Notfällen. Die Grafik unten verdeutlicht das engmaschige Netz im Landkreis Eichstätt und schließt die HVO und die FR ein.

Der zweite Fokus liegt für die KNA in der engen Zusammenarbeit in der Region. Dabei sollen sich alle Häuser auf ihre Stärken konzentrieren und ein abgestimmtes breites Spektrum an Behandlungen anbieten. Damit die Wege für Patienten und Besucher kurz bleiben.

Alexander Anetsberger, Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender: „Kurze Wege für Rettungsdienste und in die Kliniken sind unser oberstes Ziel.“

Hintergrundinformation zur Wohnortnahen Gesundheitsversorgung:

Im Herbst wird im Bundestag über die Neuausrichtung der deutschen Krankenhauslandschaft diskutiert. Die Krankenhausreform wird sich auch auf die Kliniken in Eichstätt und Kösching auswirken. Wie? Das steht noch nicht fest. Es ist sehr wahrscheinlich, dass stationäre Behandlungen konzentriert und dafür zusätzlich wiederum andere Behandlungen ambulant erbracht werden sollen.Damit die Menschen künftig für eine bestimmte Operation nicht nach Dachau oder München fahren müssen, arbeiten die Verantwortlichen um Landrat Alexander Anetsberger an strategischen Kooperationen mit den Kliniken in der Region.