Geschichte

Über die Geschichte des Ortes Böhmfeld liegt noch keine umfassende Darstellung vor. Daher werden hier nur einige historische Streiflichter aufgeführt, die vor allem der Chronik von Johann Münch jun. aus dem Jahre 1985 entliehen sind.

Böhmfeld liegt an den südlichen Ausläufern des Fränkischen Jura, am nördlichen Rand des Verdichtungsraums Ingolstadt, im Übergang zum Altmühltal, umgeben von Wäldern. 

In der Eiszeit (bis etwa 5000 v.Chr.) durchstreifte der Mensch als Sammler und Jäger bei seinen Jagdzügen die Gegend um Böhmfeld – der „Hohle Stein“ am Ursprung der Schambach ist ein Relikt dieser Zeit.
​Erst in der Spätkeltenzeit  waren die Kelten in unserem Raum ansässig, wovon drei Viereckschanzen (Kultstätten) Zeugnis ablegen.
​An die Zeit der Römer erinnert der 1861 errichtete Römerstein; durch Böhmfeld führte nämlich die Römerstraße von Kösching nach Pfünz.

Erstmals besiedelt wurde Böhmfeld wohl Anfang des 8. Jahrhunderts. Jedenfalls erzählt die Legende, dass Bonifatius in Begleitung seines Neffen Willibald auf dem Weg nach Eichstätt auch durch Böhmfeld kam und hier im Jahre 740 zwei christliche Familien antraf.

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der Gründungsurkunde des Klosters St. Walburg in Eichstätt am 24. Juli 1035; den Klosterfrauen werden ihre bereits „innegehabten Besitzungen“ in „pemminveld“ zugesprochen.

Die zwischen 1057 und 1059 erbaute erste Kirche wird dem heiligen Bonifatius geweiht. Der Ort zählt damals höchstens 10 Anwesen; zumindest einer der Bewohner gehört dem Adel an und wird in einer Urkunde des Jahres 1140 als „Odelrich de Pennenvelt“ bezeichnet.
​1391 wird erstmals ein Pfarrer in Böhmfeld benannt: Seyfrid de Helt. 1412 wird der Klosterrichter von St. Walburg im Böhmfelder Tafernwirtshaus erschlagen - vermutlich wegen seiner Tätigkeit als Steuereintreiber.

Im Jahre 1602 leben in Böhmfeld etwa 400 Personen in 63 Häusern. In einer Rechnung von 1614 wird die Besoldung eines Schullehrers erwähnt. Schulhäuser baut die Gemeinde in den Jahren 1777, 1839, 1892 und zuletzt 1962.

Die im 16. Jahrhundert errichtete Pfarrkirche wird 1793 durch Domenico de Salle, den letzten der berühmten Graubündner Baumeister im Hochstift Eichstätt, auf ihre jetzige Größe erweitert.

Der kleine Ort wird gelegentlich von Krieg und Hungersnot nicht verschont:
​1632 flieht das gesamte Dorf vor den Schweden nach Ingolstadt. Der Missernte 1770 folgen Hunger und Seuchen. Am 06. Juli 1800 überfallen französische Soldaten das Dorf und plündern es aus. Am Vormittag des 02. April 1821 streckt ein Blitzstrahl 16 Personen nieder, die in der Neißlkapelle Schutz vor einem Unwetter suchen; zwei sterben, die anderen überleben mit schweren Verletzungen.
​1806 kommt Böhmfeld zum neu gegründeten Königreich Bayern, verliert die Hofmarkherrschaft und wird dem Rentamt Kipfenberg zugeordnet. Die beiden Weltkriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945 fordern viele Menschenleben. Nach 1945 integriert der Ort zahlreiche Flüchtlinge und Vertriebene.

Seit 1950 ist Böhmfeld Sitz der Böhmfelder Gruppe, welche die Dörfer um den Reisberg mit Wasser versorgt. Durch die Gebietsreform wird Böhmfeld 1978 Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim.

Durch den Zuzug junger Familien verdoppelt sich die Einwohnerzahl. Die Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur trägt dieser Entwicklung Rechnung. Hervorzuheben sind die Sanierung der Grundschule und der Neubau der Schulturnhalle (1996) sowie die Umgestaltung eines alten Bauernhofes zum Dorfzentrum Kotterhof (2001). Der Kindergarten Sankt Marien wird 1988 und 2001 jeweils um eine Gruppe erweitert. Im Jahr 2013 entsteht das „Haus für Kinder“, eine  Konstruktion, die Kindergarten, Krippe und Hort unter einem organisatorischem Dach betreut. 

Das Leitbild „Böhmfeld 2020“ soll als Wegweiser dienen, im unvermeidlichen Wandel der Zeit den dörflichen Charakter nachhaltig zu bewahren und zu gestalten.